Bereits im Januar 2014 habe ich diese 7-Etappenfahrt bei Quäldich-Rennradreisen gebucht, dieses Dreiländereck hat mich interessiert
und die ausgeschriebenen Bergpässe kannte ich zwar vom Hörensagen bzw. waren mir unbekannt.
Großen Respekt hatte ich vor diesem Vorhaben und mir war von Anfang an klar, dass die Kräfte gut einzuteilen waren, um diese
Etappenfahrt auch in meinem fortgeschrittenen Alter zu genießen.
Ausgeschrieben waren 7 Etappen vom 07. - 13. Sept. mit insgesamt 805 km und 17.167 Höhenmeter.
Als Auto-Mitfahrer bei Matthias aus Mittelfranken erreichte ich am Vortag den Start Steindorf am Ossiacher See.
Die Reisegruppe bestand aus 28 Radler/innen incl. der 3 Tourenguides. Gefahren wurde in 3 Leistungsgruppen, wobei mir bereits
nach den ersten Hügeln klar war, dass in Gruppe 3 das moderate Tempo für mich als ältesten Teilnehmer gefahren wurde.
Zuviel "Tinte" will ich für meinen Bericht nicht verschwenden und deshalb nur kurz auf jede Etappe eingehen.
Die beiden ersten Etappen führten uns bei angenehmem Radlerwetter aus der Kärtner Seenlandschaft in die Karawanken
nach Slowenien und wieder zurück nach Ferlach im Drautal. Seebergsattel, Volovljek, Paulitschsattel und Schaidasattel stellten
die Höhen-Highlights dar, das nachfolgende Bild zeigt unser Etappen-Hotel am Ende der 1.Etappe in Slowenien.

Auf der 3. Etappe war direkt nach dem Frühstück der Loiblpass zu bezwingen, ehe wir wieder in Slowenien landeten und im
Tal der Sava bei sonnigem Wetter bis Kranjska Gora fuhren. Hier bogen wir ab und nahmen den höchsten Pass Sloweniens,
den Vrsic mit 1611m im Gebiet der Julischen Alpen unter die Räder. Jede der 25 kopfsteingepflasterten und nummerierten Kehren
zeigte uns den restlichen Leidensweg an.
Belohnt wurden wir oben mit herrlichem Rundblick über verschiedene Gipfel, nur der Blick auf den
höchsten Berg Triglav war durch andere vorgelagerte Gipfel verdeckt.
Über 25 Kehren ging es auf der anderen Seite wieder nach unten in das sehenswerte Soca-Tal mit seinen vielen Hängebrücken.
Die folgenden Bilder vermitteln ein wenig die gesammelten Eindrücke, für mich war es die beeindruckenste Etappe der Reise.





















 
 
 
Am Start zur 4. (Königs-Etappe) leichter Regen bis zum Fuße des Anstiegs zum Mangart (einzige asphaltierte Bergstrasse
über 2000 m in Slowenien).
Über den Bergen lag ein Nebeltuch und ich beschloß heute 1000 Hm und damit den Mangart auszulassen. Gruppe 1 + 2  fuhren
die Bergstrasse hinauf und auf selbiger Strecke wieder bergabwärts zum Predil-Abzweig. Mit Gruppe 3 rollte ich über den
Passo de Predil (1156m) hinunter nach Italien und über die Sella Nevea und die Sella di Cereschiatis kamen auch noch ca. 900 Hm
zustande. Kurz vor Tarvisio fanden wir unser Quartier und freuten uns, dass wir noch trocken durch den Tag gekommen waren.

Wir bewegten uns nun in Friaul und den Karnischen Alpen, leider das Wetter am 5. Tag nur was für "Nassschnecken".
Die Tourleitung strich wegen dem Regen und der gefährlichen Abfahrt den Ritt über den Passo di Canzon di Lanza, stattdessen
fuhren alle Gruppen auf der vielbefahrenen Staatsstrasse durch das enge Val Canale mit etlichen Tunnels bis Tolmezzo und weiter
direkt ins Hotel nach Ovaro. Der Regen spielte mir in die Karten, ich spürte, dass ich nach 4 Tagen einen Ruhetag brauchte
und so waren die 77 km ohne Pässe heute o.K. ! Viele Radler nutzten den Tag noch am regenfreien Nachmittag
um die Etappe über die Sella di Razzo noch halbwegs zu Ende zu fahren.
Das folgende Bild spricht für sich !


















 

Jeder kennt wohl den Monte Zoncolan im Zusammenhang mit dem Giro d' Italia. Dieser Brocken war direkt nach den Frühstück
zu bewältigen, 1220 Hm auf 11 km (dabei 900 Hm auf 6 km mit Steigungsprozenten 15-20%).
Bereits vor der Radreise hatte ich für mich entschieden, dieses Inferno nicht in meinen "Palmares" haben zu wollen.
Hätte ich teilweise nur auf den "Socken" bestreiten können, etliche Teilnehmer berichteten dann auch von "Schiebeaktionen" !
Zusammen mit meinem Zimmergenossen Leander umfuhren wir den Zoncolan über die Sella di Valcalda (450Hm) und
trafen dann in Sutrio wieder auf alle Gruppen. Nun ging es Richtung Norden über den Plöckenpass zurück nach Österreich ins Gailtal.
Den Plöckenpass habe ich dann richtig genossen, jetzt kam ich so richtig in Form.
Nachfolgendes Bild zeigt die tollen Kehren, zählt mal wieviel Stufen man hier sehen kann ?




Die 7. und letzte Etappe fiel dem schlechten Wetter zum Opfer, die Tourleitung nahm die Runde über den Nassfeld-Pass,
Tarvisio und Wurzenpass von der Tagesordnung (1200 Hm weniger) und verordnete uns eine Route durchs schöne Gailtal über Nebenstrassen
und Radwege bis Villach und weiter am südlichen Ufer des Ossiacher Sees zurück zu unserem letzten Quartier in Steindorf.
Wäre die letzte Etappe gerne komplett gefahren, aber nur im Regen und miesen Temperaturen macht es keinen Sinn.
So war dann das Hallenschwimmbad und die Sauna am Nachmittag die beste Adresse den Körper zu entschlacken.

Kann der Quäldich-Organisation und den Guides nur großes Lob aussprechen, die Routen und Hotels waren perfekt gewählt,
Abstriche muss man beim Frühstück und Abendessen in Slowenien machen.

Habe alle Etappen mittels GPS aufgezeichnet und konnte die Details zuhause wunderbar auswerten.
Im Schnitt aller Pässe habe ich 690 Hm/h geschafftt, die jüngeren Insider werden da lächeln, sind doch 1000 Hm/h oder mehr
das Maß aller Dinge.
Wer Details der Etappe haben möchte, dem kann ich das Roadbook mit Höhenprofil als pdf zukommen lassen (7 Seiten) !
Im übrigen könnt ihr Euch auch über den folgenden link auf der Webseite von quäldich.de alles anschauen, incl. mehr Bilder !

http://www.quaeldich.de/touren/kaernten-friaul-slowenien-2014/

Nachfolgend findet ihr noch ein paar nüchterne persönliche Fakten und die Gesamtroute als Karte.

Rollido Euer Klaus W.

1. Etappe   Ossiacher See - Preddvor   131 km / 1774 Hm / Schnitt 25,5 Kmh
2. Etappe   Preddvor - Ferlach              132 km / 2471 Hm / Schnitt 21,9 Kmh
3. Etappe   Ferlach - Bovec                   125 km / 2273 Hm / Schnitt 21,7 Kmh
4. Etappe   Bovec - Camporosso           111 km / 2298 Hm / Schnitt 20,7 Kmh
5. Etappe   Camporosso - Ovaro             77 km /  200 Hm /  Schnitt 29,3 Kmh
6. Etappe   Ovaro - Tröpolach                 77 km / 1753 Hm / Schnitt 22,0 Kmh
7. Etappe   Tröpolach - Ossiacher See    90 km /   750 Hm / Schnitt 25,7 Kmh

 743 Gesamt-Km / 11.519 Gesamt-Höhenmeter

 
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