Markus

Hallo liebe Radelfreunde, alles hat seine Zeit und auch der Bericht wird noch durch schöne Bilder ergänzt.
Schaut wieder hinein.






Mein Prolog  -------------------------------------------------------------------------------------------

Ist das schon der   Col du Telegraphe ?
 
Tag 0 minus 8 Monate: ------------------------------------------------------------------------------
 
Die Idee bestand schon seit längerem:
„Mal wieder in die Alpen, und hohe Berge mit langen Anstiegen, und hoffentlich ebenso langen Abfahrten fahren“
 
Und als dann letztes Jahr mich einer der Erlanger Radfahrer ansprach
„Du wolltest doch auch … Ich habe vor, nächstes Jahr eine Tour zu machen … Komm doch mit ... Ich mail Dir mal den link im Internet … “,
war der Zeitpunkt erreicht.

Ein erster Blick (Titel vom Veranstalter „Highlights der Tour de France“) ergab die Bewertung
„Uih, knackig, das wird ohne Wintertraining nicht zu schaffen sein“.
Die wurde dann auch noch durch einen Dritten („das ist nicht meine Kragenweite“) bestätigt. Sollte ich mir zuviel vorgenommen haben? Papperlapapp, das muss zu schaffen sein. Geh’ mal wieder regelmäßig Sport machen, und hör Dir mal an, was bei der Rostigen Kette so läuft, dann wirst Du schon eine gute Vorbereitung haben. Ist ja noch ein bisschen Zeit bis dahin…

Das war vor ca. 8 Monaten, und dann fing der Winter an:
  •   - Laufen (Dank an die Laufgruppe vom TV48, die mir die letzten Bedenken genommen haben, auch im Winter und mit Kopflampe bewaffnet im Wald zu laufen)
  •   - und regelmäßig daheim auf die Rolle.
Allgemeine Fitness muss man erst mal reichen.
Dann noch das Fahrrad technisch aufmotzen, was braucht man eigentlich um von 8fach- auf 10fach zu kommen? Und hoppela, was macht denn der kleine Riss da in der Felge…

OK, die technischen Probleme waren im Februar überwunden, die Ausdauer über die Winter-Weihnachts-Sofa-Phase nicht zu sehr in den Keller gegangen, der Frühling kann kommen…

Aber irgendwann sollte er auch mal wieder gehen, und nicht gleich durch den Herbst abgelöst werden. Mist, wieder die dicken Klamotten raus, letzte Woche bin ich doch schon in kurzer Hose gefahren…

Zur Uhrumstellung dann zum F80-Mittwochstreff, und dieses Jahr nicht nur einmal, nein die Motivation passt, und ich komme gut mit. Super, das wird was…

Und am Wochenende fahre ich mit den TVlern, und dann probiere ich auch mal RTFs dieses Jahr zu fahren. Zwei sind’s geworden, Herpersdorf und Schnaittach. Herber hätte der Wetterunterschied nicht ausfallen können. In Herpersdorf Wetter vom Feinsten, in Schnaittach öffnet der Himmel seine Pforten, und lässt ordentlich was runterfallen. Trotz des Wetters: gute Gruppe gefunden, es lief.

Jetzt noch Mai und Juni durchhalten (am Wochenende ist immer was los…, warum sagen meine Kinder neuerdings „was machst Du denn hier, bist Du nicht Radfahren ?“), und dann geht’s Ende Juli in die französischen Alpen.

Tag 0 minus 3 Wochen:  -------------------------------------------------------------------------------------------

Anfang Juli steigt so langsam die Spannung, und das Höhenmeter-Sammeln muss auch mal ein Ende haben („nicht schon wieder Ortspitz“).

Tag 0 minus 1:  ---------------------------------------------------------------------------------------------------

Am 22.Juli dann Abfahrt nach    Archamps, ein kleiner Ort südlich von Genf, der uns als Treffpunkt vom Veranstalter genannt worden war. Abends Ankunft, erste Schnupperrunde. Die Gruppe ist mit 22 Teilnehmern fast doppelt so gross, wie ich erwartet hatte. Na, das kann ja was werden… Zwei Tour-Guides werden uns begleiten. Die Teilnehmer kommen aus allen Regionen Deutschlands (von Sylt bis München, von Bochum bis Zwickau) und dazu kommen noch drei Schweden. Alter zwischen Anfang 30 und Ende 50.
Abend am Genfer See
   Bild 1: abends am Genfer See
 


Tag 0:   Und jetzt geht es endlich in die Berge   --------------------------------------------------------------------------

Heute Transfer der Teilnehmer und ihrer Räder von Archamps nach    Carpentras. Ein Teil mit dem Bus, der andere Teil mit dem Zug, von Lyon nach Avignon mit dem TGV durchs Land gerauscht. Mit dem Taxi geht es zum Hotel in Carpentras.
Apropos Räder: Materialschlacht ist kein Ausdruck, ich bin mit meinem „Klassiker“ am unteren Ende der nach oben offenen Ausrüstungsskala einzuordnen; egal, ich bin ja nicht zum Rennen angetreten. Aber vielleicht alle anderen …

Der Sommer ist ja mittlerweile in weiten Teilen Europas eingekehrt, am Genfer See war es schon herrlich. Aber hier unten in der Provence ist es irgendwie noch heißer. Der Pool bringt ein bisschen Erfrischung, so kann man’s aushalten. Nicht lange, der Wagen mit den Rädern kommt an, Räder auspacken, alles heil geblieben, umziehen, kleine Runde in der Umgebung. Zur Akklimatisierung sehr empfehlenswert. Im Hintergrund ist das erste Ziel schon zu sehen, der    Mont Ventoux. Die Spannung steigt, alle sind heiß, dass es endlich losgeht…

-------------------- Tag 1: --------------------------------------------------------------------------------------

9:00 Start im Pulk, wir fahren nach    Bedoin, von wo aus die kürzere aber dementsprechend auch knackigere Variante der möglichen Ventoux-Befahrungen beginnt (Ups, war das so beschrieben?). In Bedoin wird vom Tour-Guide die Gruppenfahrt aufgelöst, jeder fährt sein Tempo am Berg. Treffpunkt    Chalet Reynard (Chalet Reynard ist auf 1.419 m Höhe, der Gipfel auf 1.912 m), sowohl auf dem Anstieg als auch auf der Abfahrt vom Gipfel. Somit war es jedem freigestellt, ggf. angesichts der Temperaturen von einer Gipfelfahrt abzusehen. Netter Zug vom Guide, das zu erwähnen, aber wer macht das, deswegen ist man doch hierher gekommen.

Auffahrt zum Mont Ventoux
  Bild 2: Auffahrt zum Mont Ventoux

Der erste Teil verläuft im Wald, und man ist angesichts der 9 – 10 % Steigung dankbar für den Schatten. Kurz vorm Chalet geht’s dann in die Sonne und den wüstenartigen Teil des Bergs. Am Chalet kurz was getrunken (der Gepäcktransfer diente auch als Verpflegungsstation), dann in die etwas sanfteren letzten Kilometer. Vorbei am Simpson-Denkmal auf den Gipfel. Ja, es ist vollbracht ! Freudiges Wiedersehen mit den schon angekommenen, nachdem man sich durch das Auto- und Touristenchaos einen Weg geschlängelt hatte. Es geht hier ja fast wie auf der Zugspitze zu (da kann man auch in aller Ruhe hochwandern, wunderschön, aber wehe Du betrittst die letzte Stufe zur Besucherplattform, da kommst Du Dir vor wie auf der Kirchweih).

Die Aussicht genießen, kurz `nen Riegel rein, dann Abfahrt bis zum Chalet, wo man noch mal die Flaschen auffüllt. Dann gemeinsame Abfahrt mit allen nach Sault. Traumhaft: lange Abfahrt auf nagelneuem Asphalt durch Pinienwälder und anschließend durch blühende Lavendelfelder. Einfach klasse.

Sammeln zum letzten Anstieg des Tages (      Col de Macuegne) mit anschließender Abfahrt nach Sederon, wo wir in einer Art Feriensiedlung untergebracht sind.

Der erste Tag war schon prima, der Berg war nicht zu anstrengend, die Technik funktioniert (die Kompaktkurbel war die richtige Wahl), vom Wetter ganz zu schweigen. Das Erlebnis, gemeinsam mit anderen eine solche Ikone des Radsports besuchen zu können, ist einfach klasse.

Abends dann Einführung in die Esskultur einer hungrigen Meute Radfahrer. Für manchen Hotelier französischer Herkunft eine echte Herausforderung…

------------------------------- Tag 2: -----------------------------------------------------------------------

Nach dem ersten Highlight am Vortag heute eine Transferetappe in Richtung Alpen. Von Sederon geht’s erstmal talabwärts, wir fahren in der Gruppe locker los. Das Gruppenfahren funktioniert gut. Wie sich herausstellt, sind eigentlich alle erfahrene Rennradfahrer (ausser B. aus Kiel, der hat eigentlich noch nie einen Berg gefahren. Aber das macht er mit purer Kraft durchaus wett). Erfahren ist untertrieben, neben
--- „Trondheim-Oslo“,
--- „Vätternsee-Runde“,
--- „Leipzig-Berlin-Leipzig“, verschiedenen Radreisen und diversen Radmarathons
kommen wir Erlanger uns eher wie Waisenknaben vor. Egal, weiter geht’s, die Landschaft ist einmalig hier. Nach der Schlucht, in der ein Fluss zum Baden einlädt (und wir die Einladung aussschlagen), fahren wir auf Obstplantagen-gesäumten Wegen zum ersten Anstieg, dem Col d’Espreaux, wo mal wieder das Tempo freigegeben wird. Am Wegesrand jetzt immer die netten Hinweisschilder mit der aktuellen Höhe, den noch zu fahrenden Kilometern bis zum Gipfel und der aktuellen Steigung. Kann so etwas auch frusten ? Wir werden sehen …

Weiter über den Col du Festre, dem heutigen Höhepunkt im Streckenprofil (1441m) und auf langgezogener Abfahrt zum nächsten Etappenort, la Mure (auf dem Streckenteil der einzige Sturz, ohne Fremdbeteiligung, einfach nicht aufgepasst: Schürfwunde am Unterschenkel, überschaubar).


Blick vom Col du Festre Richtung Alpen
  Bild 3: Blick vom Col du Festre in Richtung Alpen

Auf dieser Etappe hat sich die Landschaft geändert, der erste eher mediterrane Charakter ist durch mittelgebirgs- bis alpine Züge ersetzt worden. Im Hintergrund schon schneebedeckte Berge, man riecht förmlich schon die nächsten Berge. Morgen ist es soweit, Alpe d’Huez steht auf dem Plan.

------------------------------------------ Tag 3: ---------------------------------------------------------------------------------

Heute geht es gemäßigt los. Wir rollen durch ein Tal zum ersten Anstieg, dem Col d’Ornon (1371m). Der Guide weist uns darauf hin, dass auf unserer Strecke ein Triathlon stattfindet, und wir ein bisschen darauf achten sollten. Am Col d’Ornon angekommen (Anstieg waren ca.750m) warten wir die Spitzengruppe der Triathleten ab, und fahren dann die wunderbare Abfahrt bis Le Bourg d’Oisans, dem Einstieg in die finale Herausforderung des Tages, den Anstieg nach Alpe d’Huez. Der Einstieg in die 21 Kehren hoch nach Alpe d’Huez zerbröselt unsere Gruppe gleich von Anfang an. Wenn die Strecke heute so weiter geht, wird das aber ein heftiger Anstieg. Immer wieder Triathleten, die an einem vorbeiziehen (am tropfenförmigen Helm der Jungs liegt’s vermutlich nicht). Nur die Ruhe bewahren, da ist erst das Schild mit der 15 (die Kehren sind in absteigender Reihenfolge nummeriert). In die eine Richtung kommt mir ein bisschen Wind entgegen, nach der nächsten Kehre herrscht wieder quasi Windstille, und die Hitze übernimmt die Herrschaft. Jetzt nehme ich mal so ein pfiffiges Gel, bevor der Hungerast auch noch kommt: Kindheitserinnerungen an lebertranartige Konsistenzen kommen mir in den Sinn, schnell ´nen Schluck Wasser hinterher. Und weiter geht’s. Leider sind die Leute an den Triathlon-Verpflegungen pfiffig genug, mich als Nicht-Teilnehmer zu identifizieren. Pech gehabt, musst Du den warmen Rest aus Deinen Flaschen lutschen. Weiter geht’s. Die Zuschauer am Straßenrand sind da nicht so pingelig, die ist jeder radfahrende Mensch einen kleinen aufmunternden Applaus wert. Weiter geht’s. Endlich reduziert sich die Anzahl der zu fahrenden Kehren auf einstellige Werte, die Stimmung steigt. Weiter geht’s.
Das Gelände weitet sich, das Dorf ist zu sehen, na also. Einfahrt in’s Dorf, Durchfahrt durch den Tunnel (ohne Tunnelblick), treffe noch ein Mitglied meiner Gruppe, und gemeinsam kommen wir am oberen Ende des Orts an unserem Hotel an. Wow, wieder so eine Hochburg des Radsports erklommen, und noch nicht einmal die letzten Körner verbraucht.
Aber Triathlon bis hierher und anschließend hier oben noch Laufen ? Nee, das können sich andere antun.

---------------------------------------------------- Tag 4: -----------------------------------------------------------------

Wir fahren noch für das Gruppenfoto zur offiziellen Ziellinie der Tour de France-Etappe, und dann geht es Richtung Col de Sarenne. Waren nicht die Profis sauer, diesen Buckel und vor allem die anschließende Abfahrt fahren zu müssen ? Keine gute Empfehlung, da werden wir wohl die Augen aufhalten müssen. Der Col de Sarenne (ca. 2000m) ist schnell erreicht, und dann geht’s los: enge Kehren und ein mieser Straßenbelag machen die Abfahrt nicht wirklich zum Vergnügen, aber wir sind alle frisch, und kommen unten alle heil an.

Abfahrt vom Col de Sarenne
  Bild 4: Abfahrt vom Col de Sarenne

Sammeln zur gemeinsamen Fahrt entlang des weiterhin traumhaften Panoramas. Unten an der Talsperre ist dann Absprache und Freigabe der Auffahrt zum Col du Lautaret, wo wir uns das nächste Mal treffen wollen. Und los geht’s. Von ca. 1000m auf ca. 2000m hoch über eine Strecke von ca. 20km. Die etwas größere Strasse ist auch entsprechend etwas stärker befahren, der eine Tunnel mit der Baustelle etwas zu eng für den LKW und den entgegen kommenden PKW, da steht man dann da im Tunnel. Aber das geht auch vorbei, und wir erreichen entlang der hohen Berge den Lautaret. Das ist ja eher ein Sattel, an dem sich die Strasse teilt: Die Haupttrasse führt in das nächste Tal, die andere zu unserem heutigen Höhepunkt, dem Col du Galibier.
Auffahrt zum Galibier
  Bild 5: Blick vom Col du Lautaret zum Galibier

„Schau mal, da oben bewegen sich auch noch Punkte, das müssen wohl Autos sein“. Von hier aus sind’s noch 8 km und weitere 600 Höhenmeter (da sind ja wieder die km-Schilder mit den aufbauenden Angaben). Und los geht’s. Der ultimative Anstieg. 2645 Meter über Meeresspiegel. Meine vor langer, langer Zeit aufgestellte Höhenmarke (St.Gotthard, 2090m) wird heute fallen. Auf dem Weg hoch ergibt sich eine Fahrgemeinschaft mit einem französischen Rennradfahrer, die bis zum Gipfel hält. Selbst die nochmals knackige zeitweilige Steigerung der Prozentzahl nach der Vorbeifahrt am Tunnel lässt uns gemeinsam weiterfahren. Das Ziel ist in greifbarer Nähe. Und oben angekommen klatscht man sich ab, die vielen Radfahrer beherrschen die Kuppe, Autofahrer haben hier nur noch wenig zu sagen oder zu hupen. Ja, das ist doch mal was ganz besonderes!
Pass erreicht!
  Bild 6: Auf dem Pass angelangt

Man umarmt die anderen Ankommenden aus unserer Gruppe, futtert die Verpflegung weg, und genießt das Panorama. Das Wetter ist super, selbst hier oben sind die Temperaturen so, dass man auch ohne Jacke auskommt. Und dann die Abfahrt: Ein Genuss. Der Belag gut, die Abfahrt lang, was will der Radfahrer mehr ?
Panorama Galibier Richtung Süden
  Bild 7: Blick zurück vom Col du Galibier

Sammeln in Valloire, Arme ausschütteln, Eisessen während einer der Kollegen eine gerissene Speiche im Fahrradladen ersetzen lässt (der einzige wirkliche Defekt, der uns widerfahren ist, neben den 4 Platten).
 Weiter geht’s zum Col du Telegraphe gemeinsam in der Gruppe. Und ich denk’ noch „wann geht’s denn wieder richtig hoch“, und schon waren wir oben. Das war nicht wirklich der Rede wert. Kurze Ansage vom Guide, dass man bei der jetzt folgenden Abfahrt doch auf die Asphaltreparaturen achten solle, bei den Temperaturen wird das Zeug weich. Ein nicht unberechtigter Einwand, beim Losfahren sieht man noch den Abdruck der Schuhplatte.
Trotzdem, eine super Abfahrt, 18 km bergab, das macht Spaß. Zum Schluss des Tages noch eine Passage im Tal, in dem sich durch die umliegenden Berge Fluss, Eisenbahn, Autobahn und Bundesstrasse den Platz teilen müssen. Noch mal konzentrieren auf den letzten Kilometern bis zur Ankunft in St. Jean de Maurienne.
Dort findet am Abend noch ein Freiluftkonzert statt, bei dem man sich auch mal ein Bierchen gönnt.

----------------------------------------------------------------------  Tag 5: ------------------------------------------------------

Nach den bisherigen Highlights hat man diese Etappe gar nicht mehr so richtig auf dem Schirm. Aber ein genauerer Blick auf’s Profil ergibt für den heutigen Aufstieg zum Col de la Madeleine eine nicht zu verachtende Steigung: 1500m auf 18 km verteilt. Also wird noch mal richtig was geboten. Kontinuierlicher Anstieg durch ein weites Tal, zwischendurch mal wieder ein Retorten-Ski-Ort, bis der Col erreicht ist.

Passhöhe Col de la Madeleine
  Bild 7: (fast) letzter Pass, Col de la Madeleine

Meine Form hält sich, andere dagegen lassen am 5.Tag langsam nach, die Schweden machen einen immer stärkeren Eindruck.
Die anschließende Abfahrt über 25 km entschädigt für die Mühen, wir bewegen uns weiter im Tal in Richtung Lac d’Annecy. Diese Talfahrt wird bei Albertville durch einen letzten Buckel, den Col de Tamié unterbrochen.
Ein Lehrstück zum Thema Motivation, die Wahrheit des Bergs (600hm auf 5km, bei brütender Hitze) widerlegt den Spruch des Guides („der letzte kleine Hügel, den wir heute wegdrücken müssen“). Das geht nicht kritiklos am Guide vorbei, er kriegt ein paar entsprechende Kommentare zu hören.
Der Weg zur Unterkunft in Sichtweite des Sees (das einzige Stück Fahrradweg, das wir in Frankreich zu Gesicht bekommen haben (und auch genutzt haben)) entschädigt wiederum, und spätestens nach dem Bad im warmen See ist die letzte Anstrengung (fast) vergessen.
Am Lac d'Annecy
Bild 8: Entlang des Lac d'Annecy

---------------------------------------------------------------------------------------------- Tag 6: ---------------------------------------------------------

Heute ist der letzte Tag, wir fahren eine kurze Etappe (ca.60km) zum Ausgangspunkt unserer Tour am Genfer See. Aber nicht ohne einen letzten Berg zu bezwingen, den Mont Saleve. Eine letzte Rast, auf der man merkt, dass der ganze Süßkram an Verpflegung auch nicht mehr so richtig bei den Leuten ankommt („ich könnt jetzt ein Schäuferle vertragen“). Von dort aus noch mal ein herrlicher Blick auf das Mont Blanc-Massiv im Osten, und die Ebene um Genf herum. Jetzt noch mal eine steile Abfahrt nach Archamps, und der Spaß hat ein Ende. Nach 6 Etappen kommen wir alle glücklich am Ziel an.



Mein Resümee: ------------------------------------------------------------------------------------------

Tolle Berge, tolle Landschaften, in denen ich bis dato noch nicht war. Neue Leute kennengelernt, anstrengende Anstiege, fantastische Abfahrten. Und das Wetter hat auch gehalten. All die warmen Klamotten, und das Regenzeug sind irgendwo tief in der Reisetasche vergraben geblieben. Mehr war nicht zu erwarten.

„Alles organisiert. Essen, Schlafen, Radfahren, und das 6 Tage lang“ hatte mir mein Erlanger Mitfahrer für die Tour in Aussicht gestellt. Da hat er recht behalten. Und den Rest muss man eh selbst erleben…

Die technischen Daten:
Strecke                580 km
Höhenmeter    12000 m
Veranstalter  
    ULPtours

Euer Markus

SGS Radsport

Sportgemeinschaft Siemens Erlangen Radsport