Kurz entschlossen nehme ich mir einen Tag Urlaub und fahre mit den Zug nach Karlsruhe. Wo ich letztes Jahr meine Eifel-Tour aufgehört hatte. Viel Zeit habe ich nicht, so dass nur ein kleiner Abstecher ins Elsass möglich ist.
Karslruhe verlasse ich auf Nebenstraßen und taufe mein Radl auf überflutete Nebenstraßen. Mir tut echt das Herz weh, dass mein Carbon-Renner so etwas mitmachen muss.
Weiter geht es über den Rhein nach Frankreich.
Unser grenzenloses Europa ist super. Ohne Kontrolle komme ich ins Elsass. Hoffentlich bleibt es noch recht solange erhalten. Immerhin greifen ja nicht nur die Populisten sondern auch sogenannte christliche provinz Parteien diese Freiheit momentan massiv an. Ich fühle mich eher als Europäer als von den Bayern unterjochter Franke. Sind doch etliche meiner Freunde im Osten und im Süden Europas beheimatet.
In Frankreich muss ich natürlich einkaufen. Keine 30km gefahren und kein Hunger, aber "mein" Käse ist Pflicht. Seit 1988 kaufe ich immer diese Marke. Mit frischen Käse aus der Boulangerie ist er einfach ein Gedicht. Der zweite Käse erfreute meine Familie daheim.
Elsass ist bekannt für die Störche, die wie bei uns im jeden Dorf zu finden sind. Doch hier haben sie oft ihren eigenen Mast unter den Nest.
Dann geht es schon wieder in Richtung Deutschland. Erst auf den Damm vom Rhein entlang ....
.... dann sehe ich auch schon die Grenzbrücke.
Ein Glück, dass die nicht mehr benutzten Eisenbahnschienen inzwischen verfüllt wurdne. Dennoch blieb ich lieber in der Mitte.
Dann ging es weiter über das mondäne Baden Baden in den Schwarzwald.
Meist über kleine asphaltierte Waldwege. Doch einmal fehlte sogar eine echte Brücke und man durfte den Bach über die Furt überqueren.
Pforzheim. Hmm. Die Stadt hat keinen guten Eindruck bei mir hinterlassen. Einzig der Gasometer, der nun als Kunstzentrum dient, ist für erwähneswert.
Dann kam ich ins Kloster Maulbronn. Rast im Klosterhof.
Dann geht es weiter
Man kommt in die Württenberger Weingegend.
Mit den leichten Hügeln kann man sie durchaus mit der Toskana vergeichen.
Leider war mein Tempo nicht hoch genug und die Nacht brach früher herein als gedacht. Macht aber nix, dann ziehe ich eben meine Warnweste an und schalte mein Licht ein. Richtig dunkel wurde es erst weit nach 22 Uhr. Der nächste Abschnitt ging durch die Löwensteiner Berge. Lauter kleine Nebenstraßen. Steil. Vor allem die Abfahrten sind im Scheinwerferlicht mit Vorsicht zu nehmen. Dann suche ich mir noch einen Unterschlupf und verschlafe fast den Morgen.
Gerade noch rechtzeitig starte ich wieder und sehe langsam die Helligkeit am Horizont ansteigen. So ein Sonnenaufgang ist wesentlich schöner als der Sonnenuntergang.
Dann kommt die Sonnne richtig raus. Ich habe nun keine echte Lust mehr gegen den aufkommenden Ostwind anzukämpfen und steige in den ersten Zug des Tages, der mich zurück nach Erlangen bringt.
Ein schöner 300er Brevet. Na ja, mit An- und Abfahrt zum Bahnhof nach Nürnberg bzw. Erlangen waren es dann doch wesentlich mehr.
Ciao
Roland
Hier noch die gefahrene Route:
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