In 2021 sollte das 10te Event der Friedensfahrt stattfinden. Durch Corona wurde es auf 2022. Immerhin.
Der Anlass der ca. 20 Jährigen Beziehung zwischen Cumiana und Erlangen -> hier
Träger der Aktivitäten ist das Erlanger -> Bündnis für den Frieden
Es war mein zweites Mal und mein bisher bestes Mall meiner Teilnahme. Ich war in der Orga Team verantwortlich für die ersten drei Etappen.
Wir trafen uns in Brüssel vor dem Parlamentarium, herzlich wie immer.
Die Quartiere
Die ersten zwei Quartiere in Brüssel und Dinant waren eher Jugendherbergs-like. Erst am dritten Tag ein vier Sterne Hotel mit einigem Luxus. Der gerne genossen wurde. Ab dann immer Hotels mit Doppelzimmer. So dass jeder seinen Schnarcher kennt. Meistens konnten wir außen abends essen. Das Wetter und die Umstände waren uns gnädig.
Der Kurs
Ich wollte Beziehungen zu den Belgischen Radklassikern schaffen. Daher waren der Hagaard (Schlüsselstelle des Fleche Brabant), die Mur de Huy (Schlüsselstelle des Fleche Wallone) und der Kreisverkehr in Bastogne (Lüttich – Bastogne – Lüttich) gesetzt. Ich hatte gelernt, dass wir am dritten Tage vom Stausee Esch sur Sure die Zielankunft der Tour de France in Luxemburg geradelt sind.
In den Ardennen sind Hotels mit Kapazität für uns nicht gerade verbreitet. Daher waren die Touren und die Übernachtungen ein Kompromiss aus verschiedenen Rahmenbedingungen. Luxemburg City musste unbedingt besucht werden und wir wollten am dritten Tag in Trier ankommen. Längere Passagen auf Flussradwegen der Syre, Mosel, Rhein waren dabei. Auch viele Strecken auf aufgelassenen Bahnstrecken waren dabei. Fast zweihundert Kilometer, mit einigen Tunnels. Belissima, Grande, Perfetto, waren einige der Worte die ich von unseren italienischen Freunden hörte. Positives Feedback zur Streckenwahl tut gut. Die Durchquerung von Luxemburg wurde von einem Native (Guy Kerschen) noch am Vorabend optimiert. So konnten wir phantastische Blickwinkel auf die UNESCO Weltkulturerbe Festungen genießen, und alle wichtigen Punkte in der Oberstadt anlaufen. Eine Brücke führte uns direkt nach Kirchberg, wo wir vor der Philharmonie unsere Gruppenbilder machte, und tausend Mete danach unseren Verpflegungs Stop.
Defekte
Die Radwege waren gelegentlich etwas ruppig, auf einer Kopfstein Passage am Rhein hat sich mein Navi in Einzelteile zerlegt. Aber mit etwas Tape und Kabelbinder konnte die Tour gerettet werden. Zwei Tage drauf riss mein hinterer Schaltzug. Charly erlaubte mir, sein Rad zu benutzen. Mario konnte mit ruhiger Hand den Schaltzug tauschen und die Schaltung neueinstellen, in nur 5 Minuten. Hochachtung und Danke. So fühlt sich aufgehoben in einer Familie an. Es gab weitere Defekte, immer waren hilfreiche Hände da, auch für das heranführen an den Tross. Zu erwähnen ist hier ein Kettenklemmer von Angel am Tag 2. Ein Belgier fuhr ihn in seine Wohnung, wo Werkzeug vorhanden sein sollte. Zusammen mit den beiden Italienern konnte das Problem gelöst werden und Angel im Windschatten wieder herangefahren werden. Wie er mir erzählte, eine seiner größten sportlichen Herausforderungen auf der Tour. In der Wertung der platte Reifen waren wir deutschen mit 3 zu 1 uneinholbar.
Was wir unterwegs erlebt haben
In den ersten Tagen gab es dynamische Bewegungen im Feld, wie wir sie von unseren Ausfahrten kennen. Überholen. Drängen auf die ersten Positionen. Dritte Reihe. Gefahrenmomente.
Immer mehr kam Frieden hinein. Positionen wurden oft über eine Stunde gehalten. An den Bergauffahrten wurde gewartet. Die letzten bekamen Applaus oder Laola Wellen. Die Gemeinschaft fühlte sich immer natürlicher und besser an.
Corona
Die Zahlen haben sich erträglich entwickelt. Die Beschränkungen für Reisen sind weitgehend gefallen. Eine gute Zeit zu Reisen? Vorher haben wir uns isoliert und getestet, sowie auch auf der Reise alle paar Tage. Am Ende sind alle getesteten negativ. Ein gutes Gefühl am Ende der Tour