Etwas spontan entscheiden meine Tochter und ich eine Radl-Tour zu unternehmen. Das Reiseziel ist mit Italien und Roma schnell gefunden. Die Routenwahl war schon etwas schwieriger, da meine Tochter in diesem Jahr noch nicht viel geradelt ist. So planen wir eher kurze und flache Etappen und wollen von Bologna starten.
Übersicht
1. Etappe: Verona - Bergantino (Po)
2. Etappe: Bergantino - Pianoro (bei Bologna)
3. Etappe: Pianoro - Signa (Firenze)
4. Etappe: Signa - Greve - Siena
8. Etappe: Orvieto - Viterbo - Lago di Bracciano
9. Etappe: Lago di Bracciano - Roma
10. Tag: Heimreise mit den Zug
11 Etappenübersicht / Tourdaten
Fahrkarten sind schon gekauft und dann kündigt die EVG (Gewerkschaft der Eisenbahner) just an unseren Anreisetage einen bundesweiten Warnstreik an.
Die Reise fängt ja schon einmal gut an. Also Umbuchen und einen Tag früher fahren.
Ich schicke meine Tochter gleich früh zum Bahnhof. Antwort vom DB-Angestellten: "Streik ist noch nicht offiziell, da können wir nix machen".
Kurz nach 9 Uhr meldet die EVG den Streik offiziell. Tochter geht gleich wieder hin. "Ja, Streik ist nun bekannt, aber wir haben noch keine Dienstanweisung, d.h. wir können nix machen".
Am Nachmittag ein letzter Besuch am Bahnhof und oh Wunder es gibt sogar noch freie Stellplätze im ICE von Erlangen nach München. Perfekt.
1. Etappe Verona - Bergantino (am Po) am 20.04.2023
57km / 33 hm / 2:30 / 23.3 km/h / 16:00 --> 18:30
Die Anreise selbst war dann auch noch einmal spannend, da wir kurz vor den Brenner für 20 min der Zug wegen Oberleitungsschaden unplanmäßig angehalten hatte. Doch zum Glück ging es dann doch weiter nach Verona Porta Nuova.
Das Sightseeing von Verona sparten wir uns, da der Bahnhof am südlichen Stadtrand liegt. So ging es ziemlich schnell ins ländliche Gebiet, wo uns dann erstmal die Schafe stoppten.
Ja, von der Sockenmode können wir Alten von der Rostigen Kette noch einiges von den Jungen lernen.
Dann radeln wir durch die weite, flache Po-Ebene. Die Trockenheit können wir an leeren Gräben und Wasser-Reservoirs sehen.
Für die gesamte Tour hatte ich die Unterkünfte durchgebucht. Wegen des unvorhersehbaren Streiks hatten wir für diesen Tag nichts gebucht und mussten etwas suchen. Nachdem einige Tropfen fielen und das Regenradar weiteren Niederschlag vorhersagte, steuerten wir in der nächsten Ortschaft eine Restaurant an. Wir haben Glück. Es hat auch Zimmer frei und kaum sind wir eingecheckt, fängt es außen richtig zum Schütten an. Ein besseres Timing gibt es nicht.
Das Abendessen war eines der besten auf der Tour. Gute italienische Küche zu fairen Preisen.
Nach Antipasti, Pizzabrot, geteilter gemeinsamer vegetarischer Pizza und Gnocchi waren wir allerdings schon so gesättigt, dass wir den Nachtisch ausfallen lassen mussten.
Route 1. Etappe:
2. Etappe Bergantino - Pianoro (bei Bologna) am 21.04.2023
108km / 610 hm / 5:24 / 19.8 km/h / 8:00 --> 17:00 (inkl Brückensperrung und Sightseeing Bologna)
Der Regen von Vorabend hat sich verzogen. Am Ufer vom Fluss Po radeln wir auf der Dammkrone bis zur nächsten Brücke. Es gibt hier nur wenige Brücken über den Fluss und umso schlimmer ist es, dass ausgerechnet sich auf unserer Brücke nicht ein sondern gleich zwei Unfälle passiert sind. Die Carabinieri lassen natürlich auch uns Radler nicht durch, doch mit etwas Warten und ein paar freundlichen Worten leitet uns ein Feuerwehrmann durch die Absperrung. Welch ein Glück, so haben wir viele km Umwege gespart.
Nachdem bei uns in Deutschland auch der Arpil nicht warm war, war es umso schöner hier in Italien alles in Blüten zu sehen, wie diesen riesigen Blauregen.
Über viele kleine Nebenstraßen und ausgebaute Feldwege schlängeln wir uns durch die südliche Po-Ebene. Warum der Traktor so schief im Graben liegt anstatt abgeschleppt zu werden, kann ich auch nicht sagen. Später sollen wir noch ein Auto sehen, dass ebenfalls im Graben liegt.
Dann kommen wir nach Bologna. Eine uralte Universitätsstadt mit vielen km an Arcardengängen, die mal richtig hübsch verziert, mal nur zweckmäßig gestaltet sind.
Schon letztes Jahr habe ich eine Nacht auf meiner Heimfahrt von Sizilien verbracht. Doch meine Straße habe ich letztes Jahr nicht entdeckt.
Bologna ist eine vielfältige Stadt. Sie Stadt der Bildung, Essen und auch der Türme. Ursprünglich standen mal mehr als 150 Türme in Bologna. Die zwei berühmtesten sind die Torre di Garisenda in der Stadtmitte
Im italienischen nennt man die Bologna La Grassa (die Fette wegen des guten Essens), La Dotta (die Gelehrte wegen der Universität, die mitten in der Stadt liegt) und auch La Rossa.
La Rossa bedeutet die Rote, weil alle Gebäude in einen weichen Braunton gestrichen sind. Selbst wenn es regnet, wird Bologna niemals grau (und trist), weil einfach die Hausfarben die Stimmung heben. Mehr zum Thema Bologna findet man unter https://www.abendblatt.de/reise/article107116683/Bologna-la-Grassa-la-Rossa-la-Dotta.html
Doch wir übernachten nicht in Bologna, sondern etwas außerhalb auf einen Agriturismo (= landwirtschaftlicher Betrieb mit angegliederter Gastronomie bzw. Unterkunft). Heute ist es kein Bauernhof, sondern ein Weingut, dass oben in den Hügeln liegt.
Leider hat man bei der Buchung nicht gesagt, dass die (echt hübsche) Wohnung in einem Nebengebäude ist, dass dann auch noch 100hm tiefer liegt. So kann man es nur mit Humor nehmen, wenn man nach der Etappe noch eine Wanderung hoch ins Restaurant machen muss.
Genial war dann noch die Führung durch den Weinkeller. So habe ich gelernt, dass die Bolognesi am liebsten prickelnden Wein trinken. Entweder reift der Schaumwein in großen Edelstahlbehältern oder in Flaschen, was ihn noch exquisieter werden lässt.
Leider war es im April noch etwas zu kalt, ansonsten hätte man mitten im Weinberg zu Abend essen können. Jedoch einmal war der Abend für uns, weil zeitgleich im Lokal eine Doktor-Feier stattfand. "Dottore - hip hip hurra - Dottore", dröhnte es den ganzen Abend. Ein solches Erlebnis kann man nicht buchen.
3. Etappe Pianoro (bei Bologna) - Prato - Signa (bei Florenz) am 22.04.2023
118,2km / 1245 hm / 5:44 / 20.4km/h / 7:45 --> 15:30
Heute ist die Königsetappe, denn es geht über den Apennin des Scheitelpunkt bei 750m liegt.. Zunächst müssen wir aber erst noch einen Bergrücken queren, damit wir in das richtige Tal kommen. Dann steigt die Straße gemütlich langsam an und bald können wir auch schon die Passhöhe sehen.
Da die Autobahn nach Rom parallel verläuft ist auf der Landstraße so gut wie kein Verkehr.
Dann kommen wir nach Prato. Eine Stadt mit Dom und Festung.
Prato heißt zu deutsch Rasen / Wiese - doch davon ist wenig zu sehen. Einzig die Asiaten im Straßenbild fallen auf. Doch wenn man weiß, dass zig-tausend Chinesen in der 200.000 Einwohner Stadt leben, dannn wundert man sich eher, wo die alle sind.
Mode "Made in Italy". Wenn es billig ist, dann kommt es wahrscheinlich aus Prato (weitere Infos).
Eigentlich wollten wir in Firenze übernachten, aber mein Geldbeutel war nicht gewillt für ein einfaches Hotelzimmer 200EUR auszugegeben. Selbst Hostel mit 8er Schlaftsaal wollten 80 EUR. So haben wir uns eine günstigeres Zimmer außerhalb gesucht. So viel war uns ein Abend in Florenz doch nicht wert.
4. Etappe Florenz - Siena am So 23.04.2023
95,0km / 1077 hm / 5:11 / 18.3km/h / 8:15 --> 16:30
Heute ist Sonntag und entsprechend wenig Verkehr auf den Straßen. So kommen wir quasi autofrei in die Innenstadt von Florenz. Obwohl es früh am Morgen ist, stehen schon viele Touristen vor den Dom.
Die Fassade vom Dom ist reich geschmückt. Als wir später hier noch einmal herkommen, quillt der Platz dann vor Leuten förmlich über.
Auch bei den Uffizien ist man nicht alleine. Immerhin ist ja Florenz DIE Stadt der Renaissance.
Neben den Uffizien steht dieses Kunstwerk, was man auch ohne Eintrittgeld bewundern darf.
Auf den Weg durch die Stadt ist mir auch eine Trattoria aufgefallen, mit unzähligen Steaks in Kühlschränken. Ein Bistecca Fiorentina ist eine eche Spezialität. Doch mir ist es unbegreiflich wie man alleine 1000g = 1kg Rindersteak essen kann.
Auf den Weg hinaus aus der Stadt kommen wir natürlich noch am Aussichtspunkt vorbei. Ein Panorama-Bild ist Pflicht und dann geht es endgültig hinein in die Toscana.
Nach einigen auf und ab verlassen wir die Provinz Florenz und kommen nach Siena.
Mitten hindurch geht es durch das Chianti-Anbaugebiet. In Greve erkenne ich die Unfallstelle wieder, wo sich im Jahr 2014 Attimo den Oberschenkel gebrochen hat (Tourbericht Italia Nord-Sud). Diesmal geht alles gut. Am Marktplatz von Greve ist Künstler & Bauernmarkt und wir verbummeln einige Zeit zwischen den Ständen.
Die ein oder andere Steigung will erklommen werden und wir werden dafür mit herrlichen Ausblicken belohnt.
Markenzeichen der Chianti-Weine ist der schwarze Gockel, der hier überall zu finden ist. Mal als kleines Schild oder auch als große Figur am Wegesrand.
Am Schluss kommen wir in Siena an. Unsere Unterkunft ist diesmal zwar nicht mitten in der Altstadt, aber zu Fuß bequem zu erreichen. Wir lassen uns treiben mit den vielen Touristen und kommen dann auch zum großen Platz am Rathaus an.
Der Dom in Siena ist noch prächtiger geschmückt als jener in Florenz. Die Vielzahl der Details überfordert förmlich das Auge.
5. Etappe Siena - Crete - Arezzo am Mo 24.04.2023
84,7km / 1007 hm / 4:06 / 18.3km/h / 8:45 --> 14:00
Die Wetterprognose für heute schaut feucht aus. Es regnet bereits als wir noch in den Federn liegen. Also stehen wir etwas später auf und frühstücken gemütlich. Bis wir abfahrtsbereit sind hat es aufgehört zu regnen und sogar die Straßen sind etwas abgetrocknet.
Anfangs radeln wir noch mitten durch den Stadtverkehr, doch bald biegen wir von der Hauptstraße ab und kommen in die Crete Senesi.
Dieses Hügelland liegt südöstlich von Siena und ist optisch äußerst reizvoll. Besonders jetzt im Frühjahr, wenn die Felder noch im satten grün und noch nicht abgebrannt sind.
Unsere Straße (SP438) ist so ziemlich die einzige, die sich durch dieses Gebiet der Bilderbuch-Toskana schlängelt.
Mit den Wetter haben wir auch Glück. Anstatt des vorhergesagten Regens reißt sogar die Wolkendecke auf und das Wolkenspiel taucht die Hügel quasi in ein Kaleidoskop.
Die Wind treibt uns die Steigung hinauf. Noch hat meine Tochter etwas Knieschmerzen, doch jeden Tag optimieren weiter die Sitzposition. Eventuell hilft auch das täglich Training - auf jeden Fall wird es von Tag zu Tag besser. Am Radl sieht man auch die befestigte Plastikplane, die wir für unsere Rückfahrt im Schnellzug benötigen.
Ja, bei einer solchen Aussicht kann man sich gar nicht satt genug sehen. Am liebsten würde man den Augenblick festhalten und für immer stehenbleiben.
Doch es hilft nix. Wir fahren weiter und erfreuen uns an der nächsten schönen Ortschaft Asciano.
Schmucherk Bauernhof am Wegesrand.
Schon bald haben wir unser Tagesziel Arezzo erreicht. Ein Privatquartier, d.h. eine Wohnung für uns zwei mitten in der Altstadt. So können wir uns zu Fuß auf die Sightseeing-Tour durch die Stadt mit sehr schlichten Dom (voll das Gegenteil von Siena und Firenze) und Festung machen.
Am Stadtplatz genießen wir das Menschtreiben und ich verbringe diesmal mehr Zeit als beim letzten Besuch im Jahr 2016 (siehe M16)
In einen Salumeria decken wir uns mit Käse und Wurst für den nächsten Tag ein. Ganz von der Rolle bin ich als zwei junge englischsprechende Mädels so schnickschnack eine Weinflasche für 40 EUR kaufen. Mir wäre dieser Wein zu teuer gewesen.
Am Abend ist das Essen gehen noch einmal spannend geworden, denn am nächsten Tag ist in Italien Feiertag (Tag der Befreiung) und entsprechend viele Leute auf der Straße. Wir klappern 4 Restaurants ab, doch alle sind ausgebucht. Ohne Reservierung ist uns nur die zweite Wahl übrig geblieben, aber es hat dennoch geschmeckt.
6. Etappe Arezzo - Lago Trasimeno - Perugia am Di 25.04.2023
97km / 778 hm / 5:17 / 21.0 km/h / 8:30 --> 14:35
Die Fahrt von Arezzeo zum Lago Trasimeno ist recht unspektakulär, da mehr oder weniger durch eine Art Hochtal geht. Links und rechts viele Felder und Landwirtschaft. Doch dann sehen wir eine Biberratte (Nutria) in der Wiese. Kaum habe ich das Bild geschossen, flüchtet das Tier auch schon auch in den Wassergraben nebenan. Von der Größe kann es ungefähr mit einem Dackel verglichen werden.
Noch sind wir in der Toskana, doch bald sind wir in Umbrien - Zypressen gibt es hier wie dort.
Dann hat uns doch noch ein Regenschauer eingeholt. So richtig nass werden wir nicht - doch es noch zu kalt um sich über diese Erfrischung zu freuen.
Die letzten km nach Perugia haben sich dann ziemlich gezogen. Immer leicht bergauf und keine Nebenstraße mehr. Zwar hat die Autobahn nebenan den meisten Verkehr aufgenommen, doch so richtig ruhig war es nicht. Dann sind wir in Perugia, was ein untypisches Verkehrskonzept für Itlaien hat.
Zum einen gibt es eine öffenltichen Nahverkehr auf eigener Trasse. Kleine Wägelchen schlängeln sich vom Stadtrand zum Zentrum.
Sagen wir lieber Zentrumsnähe. Denn Perugia liegt hoch oben auf einem Plateau und die Bahn hält unten. Mit mehreren Rolltreppen kann man dann bequem hoch in die Stadt gelangen.
Doch wir sind mit den Radl unterwegs und nicht mit der Bahn. Wir erklimmen eine Rampe nach der anderen. Oft sind die Straßen Einbahnstraßen und meist kann man nur rechts abbiegen. Dies bedeutet, dass man öfters mal um einen Block fahren muss (auf und ab inklusive). Doch immerhin kommt man mit dieser Methode mit viel weniger Ampeln aus und der Verkehr fließt flüssiger.
Am Nachmittag gehen wir dann auch in die Stadt, die für ihre Süßigkeiten berühmt ist. Am Hauptplatz steht der alte Palast, der jetzt ein Museum ist.
Hier und da gibt es schöne Ecken zu entdecken. Die unterirdischen Kasematen - Gänge sind öffentlich zugänglich und sehenswert.
Weiterhihn hatten wir auch Glück, dass ein typischer Geschlechter - Turm heute seinen Tag der offenen Tür hatte und wir so auch mal einen solchen Turm von innen sehen konnten.
Mann, bin ich froh, dass nun im Innern eine Treppe eingebaut ist. Eine Besteigung über die alten Tritt-Eisen hätte ich mir wahrscheinlich nicht zugetraut.
6. Etappe Perugia - Orvieto am Mi 26.04.2023
77.5km / 1050 hm / 4:00 / 18.9 km/h / 8:30 --> 13:45
Die Abfahrt aus Perugia ist einfach, da es die ersten 8km bergab geht. Dann folgen wir einen Tal bevor wir dann nach der Ortschaft Marsciano hoch auf den Monte Peglia (837m) radeln. Am Gipfel stehen die Fernsehantennen von RAI ...
... und in der Ferne leuchten die schneebeckten Gipfel der Sibillinischen Alpen.
Auf der Abfahrt bleiben wir hin und wieder stehen und bestimmen die Blumen am Wegesrand. Eisenkraut, Borsten-Pippau und eine Stern-Anemone haben wir entdeckt.
Dann sehen wir auf am gegenüberliegenden Bergrücken die Stadt Orvieto - unser Tagesziel, dass wir schon kurz nach Mittag erreichen.
Durch die frühe Ankunft haben wir genug Zeit uns die Stadt anzuschauen. Als ertes geht es zum Pozzo - ein 62m tiefer Brunnen. Von Außen sieht er recht unspektakulär aus.
Doch kaum betritt man das Portal wandelt sich der Eindruck. Tief unten spiegelt das Wasser und um den Zylinder winden sich zwei Spiral-Gänge. Einer führt nach unten und der andere nach oben. So konnten Maultiere ohne Begegnungsverkehr das Wasser aus der Tiefe holen.
Der Wasserspiegel vom Brunnen hat immer dieselbe Höhe, da er einen natürlichen Überlauf hat. (Mehr Infos zum Brunnen)
Das andere Highlight von Orvieto ist der Dom. Golden funkelt dessen Fassade in der Sonne.
Die Fassade ist übersät mit Details. Man könnte sich Stunden damit aufhalten, wenn man alle genau studieren wollte.
Neben den Mosaiken gibt es auch noch zahlreiche Reliefe aus Marmor, die in der Fassade eingearbeitet sind.
Die Seitenwände sind eher schicht und erinnern an den Dom von Siena.
Im Innern ist die Seitenkapelle Madonna di San Brizio hervorzuheben.
Die Fresken zeigen Himmel und Hölle, sowie das Jüngste Gericht.
Hier sind weitere Infos zum Dom
Orvieto war eine der schönsten Städte, die wir auf dieser Tour besucht hatten, da auch verhältnismäßig sehr wenige Touristen den Weg hierher fanden.
8. Etappe Orvieto - Viterbo - Lago di Bracciano am Do 27.04.2023
112km / 1400 hm / 5:22 / 20.6 km/h / 8:45 --> 16:10
Wie schon in Perugia geht es auch in Orvieto erstmal bergab egal in welche Richtung man auch fährt. Unsere Abfahrt ist kurz, denn gleich kommt der Gegenanstieg und wir haben einen tollen Blick auf die Stadt und im Hintergrund sehen wir die Fernseh-Antennen auf den Monte Peglia.
Weil wir auf kleine Nebenstraßen unterwegs sind, merken wir gar nicht, dass wir die Region Umbrien verlassen und ins Latium kommen. Die Straßen werden schlechter, aber noch gut fahrbar.
In Viterbo gibt es mal wieder eine typische Rast auf einer Bank, nachdem wir uns vorher mit einer Brotzeit eingedeckt haben. Danach rollen wir noch kurz durch die Stadt und schauen uns am Papst-Palast vorbei.
Schließlich erreichen wir unser Tagesziel, den Lago di Bracciano. Mitten in der Altstadt haben wir uns ein kleines Apartment gemietet. Heute ist Werktag und entsprechend wenig los.
9. Etappe Lago di Bracciano - Roma am Fr 28.04.2023
43km / 284 hm / 2:13 / 17.8 km/h / 8:30 --> 11:30
Blick am Morgen über den spiegelglatten See, bevor es dann weiter geht in die italienische Hauptstadt.
Der Berufsverkehr ist das komplette Gegenteil vom ruhigen See. Autos über Autos, so gut wie keine Radwege. Einmal erwischen wir die falsche Ausfahrt aus einem Kreisverkehr und fahren beinahe auf die Autobahn auf. Etliche Staus können wir auf den Seitenstreifen umgehen und dann sind wir mitten in der Stadt. Der erste Halt ist auf den Petersplatz.
Wir können schon mittags im Quartier einchecken und haben dann den ganzen Nachmittag für das Sightseeing. So machen wir uns zu Fuß auf den Weg und laufen von einen Touristen - Hotspot zum nächsten.
Trevi-Brunnen:
Spanische Treppe
In Rom muss man erwähnen, dass es überall kostenlos Wasser gibt. Aus den sogenannten Nasolini sprudelt trinkt Wasser. Wenn man den Brunnen anschaut, dann weiß man auch, warum diese Nasonlino nenntn.
Kurze Rast im Stadtpark, wo mir unbekannte Vögel umherfliegen.
Nach der kurzen Erholung gehen wir zurück zum Petersplatz. Wir wollen den Petersdom besuchen und müssen vorher durch die Sicherheitskontrolle mit einer langen Warteschlange. 1h, dann betreten wir den gigantischen Dom.
Dann nutzen wir die Gelegenheit und besteigen die Kuppel vom Petersdom. Schon der Auftstieg durch die engen Treppenhäuser sind ein Erlebnis. Dann geht es hinaus auf den Balkon der Kuppel und wir haben einen phantastischen Ausblick über Rom.
Auf den Rückweg passieren die Engelsburg und kommen dann in die Altstadt, ...
..., wo wir eine römische Spezialität "Carciofi alla romana" - eine frittierte Artischocke.
Die Dämmerung taucht das Forum Romanum in ein bezauberndes Licht.
und auch das Colosseum sieht nachts ganz anders als tagsüber.
10. Etappe Heimreise am Sa 29.04.2023
Am nächsten Morgen müssen wir früh aufstehen. Zwar ist der Bahnhof in der Nähe, aber die Schnellzüge nehmen keine Räder mit. Daher müssen wir unsere Räder verpacken und als Gepäckstück mitnehmen.
Im Zug fehlen (anders als im französischen TGV mit Doppelstockwagen) große Gepäckfächer. Nur ein Rad konnten wir senkrecht hineinstellen. Der Schaffner meinte wir sollen das andere Rad einfach in den Gang stellen. So einfach geht es in Italien.
In Rom fährt der Zug um 8:05 pünktlich ab und kommt 2h später in Bologna an. Hier haben wir 2h Aufenthalt und können uns noch mit Proviant in der Innenstadt eindecken. Dann geht es problemlos über München nach Erlangen. Billig war der Schnellzug nicht. Er kostete 42 EUR pro Person. Für die Rückfahrt von Bologna bis ER kamen nochmal 112 EUR dazu.
Mal sehen, wohin uns die nächste Radtour hinführt.
Ciao
Roland
Tourdaten
Etappenübersicht:
Datum | Etappe | Entfernung | Höhenmeter | |
Do | 20.04.23 | ER –Verona– Bergantino (Po) | 57 km | 33 hm |
Fr | 21.04.23 | Bergantino – Pianoro (Bologna) | 108 km | 610 hm |
Sa | 22.04.23 | Pianoro – Signa (Firenze) | 118 km | 1.245 hm |
So | 23.04.23 | Firenze – Siena | 95 km | 1.077 hm |
Mo | 24.04.23 | Siena – Arezzo | 85 km | 1.007 hm |
Di | 25.04.23 | Arezzo – Perugia | 97 km | 778 hm |
Mi | 26.04.23 | Perugia – Orvieto | 78 km | 1.050 hm |
Do | 27.04.23 | Orvieto – Lago di Bracciano | 112 km | 1.400 hm |
Fr | 28.04.23 | Lago di Bracciano – Roma | 43 km | 284 hm |
Sa | 29.04.23 | Roma – ER | 12 km | |
805 km | 7.484 hm |
Gefahrene Strecke
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