Frühlingswetter und mich zieht es raus. Ein Freund nimmt mich mit nach Schweinfurt und von dort starte ich meine Radtour bei Temperaturen knapp über den Gefrierpunkt.

 

 

2017 03 30 Dt dt Freilichtmuseum 040

Das heutige Ziel ist das deutsch-deutsche Freinlandmuseum. Hier stehen noch Überreste der Zonengrenze zwischen BRD und DDR.

Zunächst schrammte ich den Hassberge entlang in Richtung Norden. In Schweinfurt war noch einiger Verkehr, doch danach war ich an diesem Dienstag-Vormittag quasi allein unterwegs auf den Straßen.

Hier und da immer wieder mir bekannte Strecken bei Stadtlauringen und im Saale-Tal. Schon oft war ich hier, zuletzt im vergangenen Jahr als wir zusammen nach Bonn geradelt sind.

Bald erreiche ich Rappertshausen - der letzte Ort damals vor der Zonengrenze. Leider ist das Museum und Aussichtsturm geschlossen. So fahre ich weiter. Quasi kaum wahrnehmbar verlasse ich Bayern und bin nun in Thüringen. Nur der Straßenbelag hat sich geändert. Der Kolonnenweg ist nur zu erkennen, wenn man genau nach ihn sucht. Undenkbar vor Jahren.

Hinter Behrungen gehts es der Landesgrenze entlang und bald sehe ich letzte Überreste von den Grenzanlagen.

 

2017 03 30 Dt dt Freilichtmuseum 100

 Dies war nicht der Grenzzaun, sondern war auf DDR-Gebiet vorgelagert und mit Signal-Drähten versehen, die Alarm bei Berührung auslösten.

Zur Grenze geht es über einen Betonplattenweg. Dieser Weg war einst nicht einfach zugänglich, sondern man musste eine mehrfach gesicherte Pforte passieren.
So komme ich auf der thüringischen Seite zur Zonengrenze. Die Sperranlage ist nicht nur einfach ein Zaun, sondern bestand aus Gräben und Wälle, die ein Durchfahren mit Autos unmöglich machte.

Zwischen den Kolonnenweg entlang des Zauns und den Zaun war immer frisch gepflügt um Spuren erkennen zu können.

2017 03 30 Dt dt Freilichtmuseum 200

 Jetzt kann ich einfach durchlaufen und bin in Bayern und sehe auf die ehemalige Staatsgrenze. Auf bayrischer Seite gab es weiß blaue Pfosten und mit Schildern "Halt Grenze". Kurz danach der schwarz-rot-golde Pfosten der DDR mit Staatswappen, das schon längst geklaut ist. Danach kommen 10-30m Grünstreifen (das grüne Band).

Das grüne Band sieht aus wie ein Niemandsland, was es allerdings nie war. Und jetzt wird es richtig gruselig. Hier waren die Minen vergraben. Noch 2001 hat man eine Landmine hier gefunden. Für mich war dies absolut neu, dass ich als Wessie einfach in das Minenfeld laufen konnte. Kein Flatterband - nur ein paar Pfosten, die man leicht ignorieren hätte können.

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Genug geguckt und nun geht es weiter in Richtung Römhild und die Gleichberge im Visier. Die Straße scheint direkt in den Himmel zu führen.

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 Weiter geht es über das Werratal und Hildburghausen in den Thüringer Wald. Der erste "anständige" Anstieg im diesen Jahr. Es geht hoch nach Schnett und gar hoch zur Jugendherberge auf den Simmersberg (781m).
Traumwetter, kein Wolke am Himmel. Mittlerweile kann man auch in kurz mit Windstopper fahren.

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 Nun ist es Zeit die Richtung zu wechseln und es geht zurück ins Coburger Land. Bei Eisfeld schaue ich noch den ehemaligen Grenzübergang mit Wachturm an.

Bei Görsdorf geht es wieder nach Thüringen. Hier steht noch ein Stück Mauer neben den Kolonnenweg, das damals als Sichtschutz gebaut wurde und nun als Insektenhotel dient.

 

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 Bald bin ich wieder im Maintal und erreiche Lichtenfels, wo ich den nächsten Zug schnappe, um dann bei Dämmerung heimzukommen. Ein gelungener Tag. Wiederholung nicht ausgeschlossen.

 

Ciao

Roland

 

 

Und hier noch die gefahrene Route:

 

 

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